14.1. – 12.2.2017
Yana Yo lässt sich in der 2016 entstandenen Gruppe Satellite vom Störbild des analogen Fernsehgeräts inspirieren, dem „Bildrauschen“, das bei unabhängigen Zufallssignalen erscheint. Dieser Raum ist vollgestopft mit Informationen, die wir kaum mehr in der Lage zu filtern sind. Hier wird er zum Spielraum für Bilder, die über die gegebenen gesellschaftlichen Regeln hinausgehen und zu einem neuen Raum für schöpferische Improvisationen werden.
Aus der Explosion an Möglichkeiten bilden sich neue Strukturen. Yana Yo unterstützt diesen Prozess in einer behutsamen, Schicht um Schicht in die Tiefe des Bildraumes vordringenden Suche. Ihr künstlerisches Interesse ist ein Emanzipatorisches, das bereits angelegte Möglichkeiten aufspürt und mithilfe eines unsichtbar darüber gelegten Rasters in tragfähige Verbindungen ausbaut. Aus dem anarchischen Tanz der Lichtpunkte schafft sie Ordnungen, die durchlässig und flexibel sind, und die sich nach allen Richtungen des Raumes organisieren. Die Satellites entstanden alle aus einem einzigen Screenshot. Mit Pastell, Tusche, Aquarell und Acryl werden daraus komplexe Organismus. Jede der einzelnen Zellen ist für das Gesamtgefüge im freien Spiel der Kräfte unerlässlich.
Yana Yo ist der winzigen Differenz auf der Spur zwischen dem Nebel des informellen Rauschens und dem Moment des Sehens und Erkennens, in dem die piktorale Form aus der Beliebigkeit heraustritt und eine spezifische Gestalt annimmt. Wie schafft es eine visuelle Information unter vielen, Prägnanz und Individualität zu entwickeln, sich mit Emotionalität und Subjektivität aufzuladen und so aus der Anonymität herauszutreten und damit sichtbar zu werden? Die soziale und politische Dimension dieser genuin künstlerischen Fragestellung liegt auf der Hand.